Ruhebänke mit Klang

In unserem Dorf gibt es inzwischen mehrere Ruhebänke, die Inhnen geschichten erzählen können: Sie brauchen nur mit dem Smartphone den QR-Code vor Ort zu fotografierne, und schon hören Sie allerhand wissenswertes über den jeweiligen Ort.

Hier finden Sie eine Übersichtskarte, in der die Bänke markiert sind. Wenn Sie neugierig sind und sofort etwas hören wollen: hier sind alle die Poscasts:

Ruhebänke in Hochstetten

Ruhebänke in Linkenheim

Insel Rott Rathausplatz
Spielstraße Karlsruherstr- Kaiserstr
Kirche Hochstetten Evang. Kirche Linkenheim
Weschbuggl Bahnhof Linkenheim
Baumweg Wasserwerk
Streitköpfle See
Reitsteg, Dirt Bike, CVJM

Und plötzlich war es weg:


Das "Weißes Haus" auf der Insel Rott

Rheinhäuschen 1
Das Rheinhäuschen auf einer historiche Aufnahme


Verdutzt stehen derzeit etliche Besucher am Rheinufer auf der Insel Rott: Irgendetwas ist doch anders als sonst. Wehmütig erkennen sie: es fehlt das Rheinhäuschen. Am Hochstetter Rheinufer klafft eine Lücke: das weiße Strommeisterhaus wurde abgerissen. Damit ging der Insel Rott ein symbolträchtiges Gebäude verloren; und der Rheinschifffahrt ein Orientierungspunkt.

Bei den Schiffern auf dem Rhein wurde "unser" Rheinhäuschen das "Weiße Haus" genannt. So wie ein jeder Kapitän, der den Mäuseturm passiert, weiß, dass er bei Bingen ist, wusste jeder Schiffer, der das sogenannte "Weiße Haus" passierte, dass er sich auf Höhe Rheinkilometer 375,9 bei Hochstetten befindet. Vereinzelt legten gar bis in die 1970/80-er Jahre noch Rheinschiffe an machten für eine Nacht Pause.

Auch manch Erholungssuchender vermisst ein liebgewonnenes Plätzchen. Zwar entschädigen die mittlerweile durch die Gemeinde zahlreich angebrachten Bänke den Sitzverlust auf den Treppenstufen vor dem Häuschen, jedoch können diese nicht die wohltuende Wärme im Frühjahr und im Herbst auf der Treppe und der metallenen Tür als Rückenlehne wiedergeben.

Mit dem Rheinhäuschen ging leider auch ein Stück Heimatgeschichte verloren. Das Baujahr unseres Häuschens ließ sich nicht mehr eruieren. Solche "Strommeisterhäuschen" standen in früheren Zeiten in größerer Anzahl entlang des Rheins.


Rheinhäuschen 2
Das Rheinhäuschen von der Pfalz aus gesehen

Einerseits dienten sie als Materiallager und Geräteraum, andererseits beinhalteten sie auch einen meist mit einem sogenannten Kanonenofen ausgestatteten Aufenthaltsraum zum Aufwärmen der Arbeiter bei frostigen Temperaturen. Die heutigen Arbeitsabläufe sind jedoch andere. Die zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter benötigen solche Objekte nicht mehr und vernachlässigen die Wartung.

So litt auch unser in die Jahre gekommenes Rheinhäuschen unter Bauschäden, Durchfeuchtung infolge der Hochwasserereignisse mit nachfolgender Schimmelbildung. Abgewirtschaftet und ohne sinnvolle Nutzung lohnt sich der weitere Unterhalt mit den entstehenden Kosten für die Behörde nicht mehr. Die Gebäude werden entfernt.


Rheinhäuschen 3
Das Häuschen hat uns lange begleitet. Schon Raddampfer waren dort zu Besuch!

Zur Namensableitung "Weißes Haus": die Buhnenplatten und Einhundertmetersteine entlang des Rheinufers werden in gewissen Zeitabständen immer wieder weiß nachgestrichen, da strich man das Häuschen selbstverständlich mit der gleichen Farbe. (Von Klaus König - basierend und weiterführend auf Aufzeichnungen von Fritz Wagner).

Wir vom Verein "Heimathaus Zehntscheuer" werden "unser Rheinhäuschen" zumindest in die Rubrik der abgegangenen "Kleindenkmale" auf der Gemarkung Linkenheim-Hochstetten aufnehmen und ihm dort einen bleibenden Platz zuweisen.



Historischen Fotos nachgespürt

Bahnhof_Linkenheim_detail


Wieder ein Erfolg:

Unser Suchaufruf brachte uns folgende neue Erkenntnisse: das Bild wurde Anfang 1937 aufgenommen. Das kleine Mädel das in der rechten Bildhälfte auf der Fensterbank steht ist die heute 90jährige Anneliese M. Sie hat uns kontaktiert und zur Ermittlung des Aufnahmezeitraums beigetragen. Sie war damals ~5 Jahre.
Danke Frau M.



p4

Der hier abgebildete Opel 4 (um 1930) gehörte Friedrich Günther (mitte). Daneben seine Frau Helene ("die große Helene"). Am Steuer Emile Gorenfloh, geb. Günther. Auf der Motorhaube "Nagel's Karl Helmut".

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Spielstraße Hochstetten: Das rätselhafte Boot!


Vor einiger Zeit haben wir SIE liebe Leser mal gefragt, wann und warum wohl die Spielstraße in Hochstetten so aussah wie auf diesem Foto:

boot

Die große Frage war: Was macht das Boot in der Spielstraße?

Nun wissen wir, warum. Dank Gabi Windisch erhielten wir ein Foto, welches Adolf Dürr mit diesem Boot zeigt. Das Foto sei 1968 aufgenommen. Damals mussten wohl diese Art von Booten von den Anlegeplätzen bei der Insel Rott entfernt werden. Daher hat wohl Herr Dürr das Boot der Gemeinde als Spielgerät vermacht und es ist in der Spielstraße gestrandet.

Weiss noch jemand mehr? Oder hat noch andere "Kleine Geschichten aus der Geschichte" zu erzählen? Dann klicken Sie einfach oben auf der Seite auf Kontakt!


Bahnhof weg und kein Wartehäuschen!

Im Jahre 1964 wurde der Bahnhof Hochstetten abgerissen; die "Nebenbahn" Karlsruhe - Graben war Geschichte und wurde durch einen Busverkehr ersetzt. Zur Orientierung haben wir mal eine kleine Skizze angefertigt.

Die Familie Hofmann hat uns dann ein kleines Gedicht (Zeitungsausschnitt) fürs Medienarchiv zur Verfügung gestellt, welches mal in der BNN 1964 abgedruckt wurde. Die Sorgen und Leiden der Pendler werden da sehr schön beschrieben.

Bahnhof_Hochstetten

Gedicht_E_Hofmann.jpg

In unseren Archiven haben wir noch mehr Fotos vom verschwundenen, aber unvergessenen Bahnhof gefunden:



Bahnhof_Hochstetten Schüler
Schüler beim Schulausflug im Sommer 1962

Bahnhof_Hochstetten um 1920
Der Bahnhof um 1920

Bahnhof_Hochstetten mit Schrift

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Der bestbehütete Grenzstein unserer Gemeinde


Schwer zugänglich sind zahlreiche historische Grenzsteine auf unserer Gemarkung – entweder sie liegen an morastigen kleinen Gewässern oder unter dornenverhangenen Sträuchern. Um den Grenzstein GL26/GLe26 aufzuspüren, halfen jedoch weder Gummistiefel noch Heckenschere. Es bedurfte einer schriftlichen Anfrage und der Ausstellung eines Besucherausweises. Sie überlegen? Richtig, er liegt auf dem Gelände „KIT/Campus Nord“, ehemals unter dem Namen Kernforschungszentrum geführt. Denn durch dieses Areal verläuft die Grenze zwischen Linkenheim und Leopoldshafen. Auf Linkenheimer Gemarkung liegt die Wiederaufbereitungsanlage (WAK), die weiteren Einrichtungen befinden sich auf dem Territorium von Leopoldshafen.

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v. l. Reinhold Singer, Klaus König und Manfred Stern bei der „Grenzsteinforschung“

Zur Historie:
Auf der historischen Gemarkungskarte von 1867 endet die Gemeindegrenze von Linkenheim am „Alten Postweg“ (Wegstrecke vom Hubertushof, am Sportgelände des FVL und am Zaun des Campus Nord vorbei Richtung Süden). Das innen liegende Areal des Hardtwaldes war Teil des markgräflichen Wildparkes. Die Karten des Geometers Lautz aus dem Jahr 1840 führen es unter der Bezeichnung „PLAN ÜBER DEN GROSSHERZOGLICHEN HARDTWALD mit eigener GEMARKUNG“. Diese Waldflächen hatten die Anliegergemeinden abgetreten. Ab 1757 wurde der großherzogliche Hardtwald neu eingesteint. Die Steine tragen das Badische Wappen und die Jahreszahl, teilweise das Zeichen H.W. (Herrschaftswald) und eine fortlaufende Nummerierung. Auf der Seite zur jeweiligen Gemarkungsfläche der Gemeinde hin, ist deren Hoheitszeichen eingemeißelt und zeigt dadurch deren Eigentumsgrenze an. Innerhalb des Wildparkes war eine derart begründete Einsteinung nicht nötig, er war ja von Karlsruhe bis nach Graben im Eigentum der Hoheit. Und 1818 ließ der Großherzog (1806 war der Markgraf von Napoleons Gnaden zum Großherzog aufgestiegen) seinen Wildpark als Schutzmaßnahme gegen Wildschäden einzäunen. Der Wald war nicht mehr frei zugänglich.

Die historische Lage und damit die Besitzverhältnisse änderten sich abrupt 1918 – nach dem 1. Weltkrieg. Mit dem Zusammenbruch des deutschen Kaiserreiches und dem damit einhergehenden Zusammenbruch des Großherzogtum Badens ging Grund und Boden des Wildparks in das Eigentum der Republik Baden über. Die Flächen wurden nominell den Anliegergemeinden zugeordnet, blieben aber in staatlicher Hand. In den 1930-er Jahren wurde diese Zuschlagung der Flächen zu den Gemeinden durch die Setzung von Grenzsteinen

festgehalten. Allerdings waren die nun gesetzten Steine keine Unikate mehr wie ihre Vorgänger. Die Grenzsteine waren wesentlich einheitlicher, die Hoheitszeichen der Gemeinden fehlten, lediglich die für die Gemeinde stehenden Kürzel „GL“ und „GLe“ (GL = Gemeinde Linkenheim / GLe = Leopoldshafen) sowie eine Nummer wurden eingeprägt. Die Gemarkungsflächen der Gemeinden waren gewachsen, der Besitzstand jedoch nicht.

Und 1956 waren gewisse Bereiche im Hardtwald wiederum versperrt. Der Atomenergie gehörte die Zukunft, das Kernforschungszentrum wurde errichtet. Die Grenzsteine Nr. 26 bis 32 zwischen Linkenheim und Leopoldshafen vom Hirschgraben (Höhe Stutenseer Querallee) bis zum Alten Postweg waren hinter Zaun und Stacheldraht. Und uns stellte sich heute die Frage, ob die steinernen Markierungszeichen überhaupt übrigblieben. So stellte unser Mitglied Klaus König einen Antrag auf Besuchserlaubnis des Geländes. Dem wurde stattgegeben. Gemeinsam mit den Kollegen Manfred Stern und Reinhold Singer (sh. Foto) aus Eggenstein-Leopoldshafen und einem Begleiter des Werksschutzes begab man sich auf die Suche. Ein kleines Erfolgserlebnis ward der Truppe beschert: der Stein GL26/GLe26 war noch an Ort und Stelle und gut erhalten. Aber alle weiteren Steine außerhalb der Bewaldung auf dem Campus mussten wohl der Erschließung des Geländes weichen. Somit verbleibt auch Grenzstein GL26/GLe26 ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist der einzige seiner Zunft auf dem Gelände Campus Nord/KIT.
Grenzstein-Li-Leo-Nr-95-260

Der auffallende Riese

Ein Hauptstein als Einzelgänger

Obwohl ein auffallender Riese unter den noch vorhandenen Gemarkungssteinen von Linkenheim-Hochstetten, ist der Grenzstein GL/95 bzw. GE260 unterhalb des Denkmals für Georg-Adam-Lang an der Straße von Linkenheim nach Leopoldshafen (auch als der „Stoii“ geläufig) nur Eingeweihten bekannt. Steht der steinerne Zeuge doch „Im Vergrabenem“, einem durch den Lang’schen Damm nicht einsichtbaren Gewann entlang des Schluttenlochgabens.

In der gleichartigen Steinsetzung entlang des Schluttenlochgrabens und des Östlichen Herrenwassers stellt er eine abweichende Ausnahmeerscheinung dar. Man darf ihn ruhig als „Einzelgänger“ bezeichnen, nirgends auf der Gemarkung ragt ein Grenzstein in diesen Ausmaßen aus der Erde. Die verhältnismäßig roh geformte hohe Steinsäule ist wohl ein Vorgänger der ansonsten aus dem Jahr 1853 verwendeten Steine in dieser Gemeindeecke.

Form und Aussehen sowie Standpunkt sind markant. Es ist der erste Stein unterhalb des Denkmals im Tiefgestade. Er grenzt die Gemarkung Linkenheim von Eggenstein ab. Die Besonderheit dieses Fleckens liegt nämlich darin, dass das Gebiet zwischen der Schröcker Schließ bis zum Östlichen Herrenwasser im Gewann Quellenstücker auf südlicher Seite der Gemarkung Eggenstein zugerechnet wird. Es ist heute noch Teil der Eggensteiner Jagdbögen.

Die Fertigstellung des Denkmals war 1775, nachdem das Dammfeld durch einen Hochwasserdamm entlang der Grenze zum Nachbarort trocken gelegt war. Es ist wohl anzunehmen, dass dieser auffallende „Ausreißerstein“ aus dieser Zeit stammen dürfte. Er weist die Merkmale eines sogenannten Hauptsteines auf. Hauptsteine wurden in jenen Zeiten an markanten Punkten – und hier handelt es sich um einen solchen – gesetzt, ehe später die folgenden Male gesetzt wurden.

Diese Hauptsteine ragen bis 1,50 m hoch auf. Zeugnis über das Jahr seiner Setzung legt unser Exemplar leider nicht ab, denn außer dem Linkenheimer Kürzel „L“, dem ehemaligen Ortszeichen – dem Dangelstock – enthält er nur ein Zeichen sowie eine Zahl, welche in kein weiteres bekanntes Schema passen. So ist er nun mal, der Stein, der auf der Gemarkungskarte von 1867 auf dem Standort „GL95/GE260“ eingetragen ist: besonders, auffallend und rätselhaft.

Trafo

Wir entdecken Heimatgeschichte!


Immer wieder entdecken wir Besonderheiten, die Erinnerungen wieder auffrischen. Diesmal haben wir das "Trafoheis'l an de Schließ" wiederentdeckt. Allerdings kennen wir weder den Fotografen noch Ferdinand Rotstift. Veröffentlicht wurde der Text 1992 im "Blickpunkt" der CDU.

Trafo_txt
grenzstein

Wie kommt der älteste historische Gemarkungsstein aus Hochstetten vor das Karlsruher Schloss?


So rätselten bereits vor mehr als 100 Jahren Karlsruher Bürger über einen Markstein mit einem merkwürdigen Reliefzeichen, einem Kreis mit einem „T“ in der Mitte. Das geheimnisvolle Relief wurde unter anderem als Kürzel „OT“ für Otto von Tessin gedeutet, der als Oberforstmeister für den Markgraf gearbeitet haben sollte, was sich jedoch als unwahr erwies.

Nach langem Suchen und Forschen konnte endlich das schwierige Rätsel gelöst werden, so Gustav Rommel in seinem Buch „Der Karlsruher Hardtwald mit Wildpark, Fasanengarten und Stutensee“ aus dem Jahr 1933.

Der Standort des Steins ist nicht sein ursprünglicher. Aus der Tiefe des Hardtwaldes, wo er die Grenze gegen das Dorf Hochstetten anzeigte, kam der Stein. Zu seiner Erhaltung hat ihn wohl ein kunst- und altertumsfreundlicher Hofforst- und Jägermeister nach Karlsruhe bringen und unter der Linde aufstellen lassen. Denn 1757 und in den Folgejahren wurde der Hardtwald neu eingesteint. Unser Stein auf dem Lindenplatz beim hinteren Schlossgartentor gehörte zur Reihe einiger älterer Marksteine aus dem Jahr 1922 und wurde wohl ersetzt.

Er ist somit der älteste historische Grenzmarkstein von Hochstetten. Nach 1933, den Kriegsjahren und den Aufbaujahren verfiel das Wissen um diesen Stein in einen Dornröschenschlaf. Durch Recherchen im Internet stieß unser Mitglied Klaus König auf das Buch von Gustav Rommel und die darin erwähnten Fakten. Er machte sich auf den Weg zum Schloss, um den in Vergessenheit geratenen Stein zu suchen. Und tatsächlich stand er noch beinahe versunken, überwachsen und völlig unbeachtet am Beginn der Linkenheimer Allee: der älteste Markstein von Hochstetten als bedeutendes Zeugnis wiederentdeckter Geschichte.

Wie jetzt aber umgehen mit dem überraschenden Fund. War die Versetzung des Steines vor mehr als hundert Jahren „Rettung zur Erhaltung“ oder gar Entwendung, sprich „Raub eines Kulturgutes der Hochstetter Geschichte?“. Sollen wir etwa eine Rückführung anstreben?

Nun, andererseits ist es schon eine große Besonderheit, dass beim Karlsruher Schloss am Eingang in die Linkenheimer Allee ausgerechnet der älteste Markstein von Hochstetten steht. Sollte diese Besonderheit etwa schon vor mehr als einem Jahrhundert auf die heutige Zusammengehörigkeit der beiden Gemeinden hinweisen.? Jedenfalls dürfte nunmehr keine der umliegenden Gemeinden so fest vor den Toren der Fächerstadt verankert sein wie Linkenheim-Hochstetten mit der Linkenheimer Allee, dem Linkenheimer Tor und dem nunmehr wieder „neuerweckten“ historischen Markstein von Hochstetten aus dem Jahr 1722.

Vielleicht suchen Sie ihn bei Ihrer nächsten Radtour zum Schloss einmal auf. Wir denken, er würde sich über die wiederentdeckte Aufmerksamkeit freuen.

Vergessenes Brauchtum enträtselt!

Sommertags-Stecken

Sie erinnern sich bestimmt an unseren Bericht über vergessenes Brauchtum. Da haben wir über ein Foto eines Kinderumzugs aus den 1950er-Jahren berichtet. Dank vieler Zuschriften der Leser haben wir einiges an Informationen zusammengetragen.

Es handelt sich dabei um einen Sommertagszug; Ein Brauch der in der Kurpfalz verbreitet war und z.T. noch ist. Traditionell wird es an "Mittfasten" begangen, am Sonntag Laetare, also drei Wochen vor Ostern, teilweise jedoch auch an anderen Terminen, abhängig von der örtlichen Tradition. Dieser Sonntag wurde auch Rosensonntag oder Brotsonntag genannt.

Der Tag wurde sowohl von der evangelischen wie auch von der katholischen Kirche gefeiert. Der Sommertagszug gehört zu den Bräuchen der Winterverbrennung und des Todaustragens.

Wie man in dem Bildausschnitt sieht, tragen die Kinder einen gabelförmigen Stecken, auf dem ein großer Bretzel aufgespießt ist. Dieser ist mit bunten Papierbändern verziert. Da der Stecken ein besondere Form haben mussten, wurde er oft mehrere Jahre verwendet. Stri Stra Stro, da Friehling / Summer der isch doo ......... sangen die Kinder in allen Gemeinden (auch in Hochstetten und Linkenheim).

Dank an die Informaten B. Bräuner, "Burgschdahler-Minna", U. Guttenberg, K. König, uva.



Geschichten aus der Kinderschule

Einweihung_Kindergarten_Schillerstraße-_1964.
Einweihung des Kindergartens Schillerstraße am 24. Mai 1964
Kinderschüler_um_1950
Kinderschüler auf dem Dreschhallenvorplatz Bahnhofstraße um 1950



Gasthaus_zur_Krone

Neues" vom Amtsschimmel! ;-)


Am 18.3.1877 starb der Kronenwirt Friedrich Wilhelm Zwecker im Alter von 53 Jahren. Seine Witwe Margarethe geb. Nees führte dann die Wirtschaft weiter. Sie war damals 47 Jahre alt und musste sich und ihre Kinder ja ernähren. Nachdem sie die Wirtschaft 16 Jahre lang betrieben hatte, kam plötzlich am 14. September 1893 ein Brief vom Bezirksamt mit folgendem Wortlaut:

Den Betrieb der Realgastwirtschaft zur Krone in Linkenheim betr.

An das Bürgermeisteramt Linkenheim: Nach uns gewordener Meldung betreibt seit dem Tode ihres Ehemannes die Friedrich Wilhelm Zwecker Witwe die Realgastwirtschaft zur Krone in Linkenheim, ohne daß zu diesem Betriebe die Erlaubnis nach § 51 der Vollzugsverordnung zur Gewerbeordnung erwirkt worden wäre. Das Bürgermeisteramt wird veranlaßt, alsbald die nach der angeführten Verordnungsbestimmung vorgeschriebene Vorlagen mit den dort verlangten Belegen zu erstatten.

Die sogenannten "Informanten" hat es damals auch schon gegeben.

Wenden Sie sich an uns, wenn Sie alte Bilder haben, zu denen Sie uns noch eine Geschichte erzählen können! Wir sammeln und archivieren diese alten Schätze.